Seit einigen Jahren hat sich die Wellenfront-Messung als zusätzliches diagnostisches Verfahren bei Lasereingriffen etabliert. Eine Wellenfront-Analyse bei der Voruntersuchung des Auges kann in bestimmten Fällen zu einem noch größeren Behandlungserfolg beitragen.
Bei standardisierten Voruntersuchungen wird üblicherweise die Sehschärfe bei einem hohen Kontrast gemessen. Die Sehschärfe bei niedrigem Kontrast oder schwierigen Lichtverhältnissen (z. B. im Dämmerlicht und bei Nacht) gehört dagegen nicht zu einer Routineuntersuchung. Dank der mit der Wellenfront-Methode erhobenen Daten werden vor allem Fortschritte in Bezug auf die Nachtsehschärfe und die Minimierung von Blendeffekten erreicht, die die konventionelle Laser-Methoden manchmal nach sich ziehen kann.
Um Beschaffenheit und Stärke des Sehfehlers zu bestimmen, wird das Auge vor der Behandlung mittels einer Wellenfront vermessen. Dabei werden gleichgerichtete Laserstrahlen in das Auge gelenkt. Die Reflektionen dieser Laserstrahlen werden wieder aufgenommen und der entstehende „Versatz“ der einfallenden zu den reflektierten Lichtstrahlen wird gemessen.
Im Idealfall, d. h. wenn keine Abbildungsfehler vorliegen, beschreibt das reflektierte Licht eine gerade Wellenfront. Fast jedes menschliche Auge weist jedoch mehr oder weniger ausgeprägte Aberrationen (Abbildungsfehler) auf, da Hornhaut und Linse von der idealen Form abweichen. Die Folge ist eine durch das reflektierte Licht beschriebene unregelmäßige Wellenfront.
Die bei der Voruntersuchung gemessene Wellenfront-Kontur bildet die Grundlage für die Aberrometrie-gesteuerte LASIK. Der Laser wird auf der Basis der erhobenen Daten programmiert und operiert dann nach Vorgabe des berechneten, individuellen Abtragungsprofils.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Augenlaser-Verfahren, bei denen eine standardisierte Behandlung der Hornhaut vorgenommen wird, kann der Hornhautabtrag bei der wellenfrontgesteuerten Femto-LASIK sehr fein auf individuelle Gegebenheiten abgestimmt werden. Winzige Unregelmäßigkeiten in der Abbildung (Aberrationen höherer Ordnung) lassen sich mit dieser Methode, die oft auch als „individualisierte“ oder „personalisierte“ LASIK bezeichnet wird, perfekt ausgleichen.
Ein weiterer Vorteil: Die Wellenfront-Behandlung eignet sich auch für Patienten mit verhältnismäßig dünner Hornhaut und/oder großer Pupille, da relativ wenig Gewebe abgetragen wird.
Die wellenfrontgesteuerte Femto-LASIK wird ebenso wie die wellenfrontgesteuerte PRK individuell auf die Gegebenheiten Ihrer Augen abgestimmt. Wir führen bei jedem Eingriff einen für Sie maßgeschneiderten Laserabtrag durch, auch „customized ablation“ genannt.